JULIA SCHER Hochsicherheitsgesellschaft
26. März – 20. August 2023
Ausstellungseröffnung
Sonntag, 26. März, 12 Uhr

Ausstellungseröffnung: Sonntag, 26. März, 12 Uhr
Begrüßung: Felix Heinrichs, Oberbürgermeister der Stadt Mönchengladbach
und Prof. Dr. Dr. Thomas Sternberg, Präsident der Kunststiftung NRW
Einführung: Susanne Titz & Gian Marco Hölk
Ausstellungsgespräch um 14 Uhr: mit Julia Scher, Susanne Titz & Gian Marco Hölk

Bereits Ende der 1980er Jahre, noch vor Formaten wie Big Brother oder Filmen wie The Truman Show, begann die US-amerikanische Künstlerin Julia Scher (*1954 in Hollywood, Kalifornien) sich mit privater und öffentlicher Überwachung zu beschäftigen. Geradezu prophetisch antizipierte sie damit die Entwicklung hin zu unserer heutigen Gesellschaft, in der die permanente Erfassung persönlicher Daten Normalität geworden ist. Scher inszeniert Räume, die unter Beobachtung stehen. Ihre sogenannten Überwachungsarchitekturen sind suggestive, seherische Räume, Live-Situationen der Überwachung, die von frühdigitalen Kontrollsystemen mit Kameras und Monitoren bis zu komplexen Datenabgreif- und Abhörsystemen in Smartphones, Siri oder Alexa reichen.

Das Werk von Scher zeigt das „Überwachen und Strafen“ (Michel Foucault), den Zusammenprall von Lust und Kontrolle in einer Hochsicherheitsgesellschaft (engl. maximum security society), die der Soziologe Gary T. Marx als unsere Gegenwart definiert: Es ist eine Gesellschaft, die diese Technologien genießt und liebt, dabei den Kontrollverlust und das Geschäft mit den persönlichen Daten billigend in Kauf nimmt.

In einer essayistischen Überblicksschau präsentiert das Museum Abteiberg Julia Schers Arbeit von den Anfängen bis heute. Sie gilt als eine der zentralen Positionen in den kunst- und medienkritischen Diskursen seit den 1990er Jahren. Einige zentrale Räume wie die Live-Kamera- Installation Predictive Engineering, die sie 1993 erstmalig im San Francisco Museum of Modern Art realisierte, werden neu aufgebaut. Zu erleben ist ein multimediales Werk aus Malerei, Skulptur, Video und Audio, Performance, Kunstprojekten in Clubs und im Internet, das sich aus den Veränderungen der Gegenwart entwickelt hat, dem Cyber Space, in dem Identität nicht mehr aus dem individuellen Menschen, sondern aus Daten definiert wird.

Im Juni 2023 erscheint eine umfangreiche Publikation zum Werk von Julia Scher, initiiert durch die Kunsthalle Gießen und den DISTANZ Verlag, in Zusammenarbeit mit dem Museum Abteiberg, dem MAMCO Geneva und der Kunsthalle Zürich.

Die Ausstellung wurde realisiert in Kooperation mit der Kunsthalle Zürich und gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, die Kunststiftung NRW, die Hans Fries-Stiftung und den Museumsverein Abteiberg.


Abb.: Julia Scher in ihrer Installation Information America, 1995, Museum of Modern Art, New York, Foto: Hollis Johnson

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Museum Abteiberg
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Veranstalter

Museum Abteiberg
Phone
+49 2161 252637
E-Mail
kasse@museum-abteiberg.de
Museum Abteiberg
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